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Flüchtlinge sind kein europäisches Phänomen
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, 20. Juli 2014

Seit einigen Monaten machen Flüchtlinge wieder vermehrt Schlagzeilen. Denn der Krieg in Syrien, die Unruhen in Nordafrika und weitere Krisenregionen wie Eritrea strahlen bis in die Schweiz aus. Hier landet jener kleine Teil an Flüchtlingen, die es übers Mittelmeer oder über andere natürliche und künstliche Hürden bis in unser Land geschafft haben. Rund 24'000 Personen werden 2014 in der Schweiz Asyl beantragen, prognostiziert das Bundesamt für Migration.

Die Zahl erscheint als hoch, liegt aber nur leicht über dem langjährigen Mittel. Die Kantone und Gemeinden sind herausgefordert, die ihnen zugewiesenen Asylsuchenden menschenwürdig unterzubringen und zu betreuen. Denn viele Flüchtlinge sind traumatisiert, brauchen psychologische Unterstützung und Beschäftigung. Trotz dieser grossen Arbeit und den beträchtlichen Kosten dürfen wir nicht vergessen, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist: 51 Millionen Menschen, sieben Mal die Schweizer Bevölkerung, sind weltweit auf der Flucht, meldet das Flüchtlingshochkommissariat der UNO.

Am meisten von Flüchtlingsströmen belastet sind allerdings nicht die reichen Länder des Nordens. Vielmehr schafft es die überwiegende Zahl der Menschen auf der Flucht gerade einmal über die Landesgrenze. So sind bis heute 2,8 Millionen Menschen aus Syrien geflohen, die meisten nach Jordanien, Libanon, der Türkei, Ägypten und dem Irak. Das ist eine enorme Zahl, wenn man die schwache wirtschaftliche Situation der Gastländer berücksichtigt. Ein anderes Beispiel sind die zwei Millionen Afghaninnen und Afghanen, die in den Iran geflohen sind – während aktuell Pakistani auf der Flucht vor einer Regierungsoffensive in Nord-Waziristan ihrerseits nach Afghanistan fliehen.

Nicht zu den 50 Millionen Flüchtlingen werden die aktuell 25 Millionen so genannt intern Vertriebene gezählt, die sich also innerhalb ihres Landes in Sicherheit gebracht haben. Allein in Syrien sollen es bisher 6,5 Millionen Menschen sein.

Weltweit sind heute so viele Menschen auf der Flucht wie schon lange nicht mehr. Das sollten wir bedenken, wenn in unserer Strasse eine Liegenschaft zur Asylunterkunft umfunktioniert wird. Die Entwicklung ist aber auch ein Appell für die Politik, den Waffenexport möglichst einzuschränken. Diesen Zusammenhang sollten wir in der priviligierten Schweiz erkennen und die Exportgesetze verschärfen.  
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