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Fairness auch für Schoggihasen
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, 2. April 2013

Gold und Schokolade, diese beiden Produkte stehen weltweit exemplarisch für die Schweiz. Doch in Sachen Gold ist der Lack schon länger ab. Denn während Jahrzehnten hatten Schweizer Banken und Goldschmelzen das Edelmetall aus dem Apartheid-Südafrika angenommen. Unsere Finanzindustrie brach damals bewusst den internationalen Boykott solcher Exporte und profitierte davon, Goldbarren des Unrechtsregimes anzunehmen, zum Teil umzuschmelzen und zu Geld zu machen. Dieses verwerfliche Verhalten wiederum half dem weissen Regime in Südafrika, seine rassistische Politik weiterzuführen. Bis heute liegt dieser Schatten der langjährigen Kollaboration mit einem Unrechtsregime auf dem Finanzplatz Schweiz.

Auch die scheinbar so harmlose Schweizer Schokolade hat häufig eine unrühmliche Herkunft. Dies zeigt ein Rating der entwicklungspolitischen Organsiation «Erklärung von Bern». Ein beträchtlicher Teil der Schweizer Schokoladenindustrie foutiert sich um die sozialen und ökologischen Bedingungen, unter denen der Rohstoff Kakao produziert wird. Dabei ist längst bekannt, dass häufig Kinder die Kulturen pflegen und die Kakaobohnen verarbeiten. Den Kindern fehlt dann die Zeit, die Schule zu besuchen und sich für bessere Jobs zu qualifizieren.

Die zwei Dutzend Schweizer Schokoladenfabrikanten lassen sich grob in drei Gruppen einteilen: Die eine bemühen sich darum, fair erzeugten Kakao zu beschaffen. Eine zweite Gruppe tut noch wenig. Die dritte Gruppe wie Camille Bloch oder Chocolat Alprose schliesslich macht auf Gesprächsverweigerung – und nimmt an Umfragen wie jener der «Erklärung von Bern» erst gar nicht teil.

Für diese Ostern ist es zu spät, einen Max Havelaar- und Bio-Schoggihasen zu verschenken. Doch jede und jeder von uns legt jährlich rekordhohe 11,9 Kilogramm Schokolade in den Einkaufskorb. Machen wirs anders als die Banken mit dem Südafrika-Gold: Die nächste Tafel, das nächste Schoggistängeli soll aus fair gehandelten Kakaobohnen hergestellt sein.  
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Kolumne: Produktionsbedingungen Schokolade