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Eine Reise, die mir die Augen öffnete
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, 18. November 2012

Schon bald beginnt bei uns wieder der Weihnachtsrummel. Gleichzeitig werben in der Adventszeit die Hilfswerke für ihre Projekte. Doch was bewirkt mein gespendetes Hunderternötli?

Als Stiftungsrätin des Kinderdorfs Pestalozzi hatte ich im September Gelegenheit, Projekte zu besuchen, die von unserer Organisation in Äthiopien unterstützt werden. Denn die Stiftung ermöglicht nicht nur in Trogen Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen aus dem Ausland, sondern investiert einen grossen Teil der Spenden in Bildungsprojekte im Ausland. Meine Reise hat mir gezeigt, dass dieses Vorgehen richtig ist. In einem der ärmsten Länder der Welt ist Bildung jenes Instrument, das Kindern und Jugendlichen eine Grundlage gibt, es einmal besser zu haben als ihre Eltern. Bildung führt aus der Armut. Mit Bildung haben die Kinder eine Chance auf ein Leben in Selbstbestimmung. Nur wer über Grundfertigkeiten in Lesen, Schreiben und Rechnen verfügt, kann als erwachsene Person für sich und seine Nächsten verantwortungsvoll entscheiden und entsprechend handeln.

Neben den Standardfächern stehen an den Schulen der Projekte auch Themen auf dem Lehrplan, die ein breites Wissen vermitteln. Dazu gehören umweltbezogene Lerninhalte, Geschichte, Kultur, Landwirtschaft und die Sensibilisierung für Kinderrechte. Ebenso wird die Gleichstellung der Geschlechter thematisiert.

35 bis 40 Prozent der äthiopischen Bevölkerung sind Christen, 40 bis 45 Prozent Muslime. Dennoch tragen auch Christinnen selbstverständlich und mit Würde einen Schleier. Nun kann ich besser nachvollziehen, warum eine mir bekannte Frau aus Äthiopien, die im Rheintal wohnt, nur mit Schleier aus dem Haus geht.

In Äthiopien beträgt die Lebenserwartung 50 Jahre, nur ein Viertel der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dennoch traf ich immer wieder auf viele zufriedene Menschen. Und ich konnte mich davon überzeugen, wie wenig finanzielle Mittel es häufig braucht, um eine grosse Wirkung zu entfalten.

Äthiopien ist eines jener Länder, aus denen Menschen einen Asylantrag auch in der Schweiz stellen. Der Druck, sich mit Schleppern nach Europa durchzukämpfen, wird nachlassen, wenn sich die Lebensbedingungen in ihrer Heimat bessern. Und steigt das Bildungsniveau, werden nicht nur die Kinder profitieren, sondern auch die folgende Generation.

PS: Die Reise nach Äthiopien erfolgte auf eigene Kosten.  
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Kolumne: Reise nach Äthiopien