Platzhalter   Platzhalter Pia Hollenstein
POLITIK

Referate | Artikel | Buchbeiträge | Presse
Zurück zur Eingangsseite
Startseite

Der WEF-Lack ist ab
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, 14. Februar 2010

Davos Ende Januar: War da was? Im Vergleich zu früheren Jahren fiel die Resonanz auf das diesjährige Weltwirtschaftsforum deutlich unaufgeregter aus. Und dies aus guten Gründen:

  • Die Wirtschaftswelt steht international in der Kritik. Erst kassieren Banken und andere Konzerne ab, dann nehmen sie den früher ach so gehassten Staat in Geiselhaft und lassen sich durchfüttern.
  • All die schönen Themen wie Klimawandel und Welthunger, die das WEF in der Vergangenheit zu Traktanden erklärt hatte, sind weiterhin ungelöst.
  • Das Vertrauen der Bevölkerung in die angebliche Wirtschaftselite ist so dünn wie noch selten.

Es tut gut zu sehen, dass längst nicht mehr die ganze (Medien)welt den Wirtschaftsbossen an den Lippen hängt, um ihre vermeintlichen Rezepte gegen die selbstverschuldete Krise zu hören. Dass der Lack des WEFs angekratzt ist und die Nobelveranstaltung an Strahlkraft verloren hat, stimmt zuversichtlich. Doch das genügt nicht. Entscheidend ist, was jetzt in der realen Wirtschaft und Politik geschieht.

Die Umstände für einen Wandel sind günstig. Das Bankgeheimnis wankt. Forderungen nach Transparenz in der Wirtschaft, wie sie Linke und Grüne schon vor Jahrzehnten forderten, scheinen in Reichweite. Denn endlich setzt das Ausland, das vom heimlifeissen Schweizer Bankgewerbe um Milliarden betrogen wurde und wird, Druck auf.

Die von der Finanzindustrie ausgelöste Weltwirtschaftskrise hat nicht nur in unseren Breitengraden für Firmenschliessungen, Massenentlassungen und zusätzlicher Staatsverschuldung in Milliardenhöhe geführt. Insbesondere Entwicklungs- und Schwellenländer werden durch die Krise schwer getroffen. Ein Indiz, dass die Ärmsten der Armen besonders unter der Krise leiden, ist der beschämende Rekord von über einer Milliarde Menschen, die Hunger leidet.

An uns kritischen politisch und wirtschaftlich Interessierten liegt es, den Druck von aussen aufzunehmen und in der Schweiz zu unterstützen. Wir müssen dafür sorgen, dass lusche Geschäfte hierzulande tabu werden. Dem WEF kämen in Zukunft womöglich ein paar illustre Gäste abhanden. Doch zumindest würde die Veranstaltung in einem Land abgehalten, dem das Geschäftsgebaren seiner Finanzindustrie nicht mehr peinlich sein muss.  
Aktuelle Vorstösse und Wortmeldungen im Parlament
Aktuell


Informationen zu meiner Person
Portrait


Politische Schwerpunkte und Texte
Politik


Links zu Websites von mir nahestehenden Organisationen
Links


... und Seitenübersicht
Kontakt



Kolumne zum WEF