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Gentechfrei? Schweiz bleibt dabei!
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, 28. Oktober 2007

Können Sie sich erinnern? Mitte der Neunzigerjahre waren Gentech-Lebensmittel in aller Leute Munde. Zum Glück nicht wörtlich, aber man diskutierte das Thema heiss. Gentech-Food füllte Zeitungsspalten und TV-Runden. Und jene Leute, die es immer besser wissen, taten ihre Prognose auch in dieser Sache kund. Peter Brabeck etwa, der demnächst abtretende Nestlé-Chef, liess sich 1998 wie folgt zitieren: «Heute danach zu fragen, ob wir Gentechnik im Essen haben wollen oder nicht, ist lächerlich – die Entscheidung ist längst gefallen.»

Lächerlich gemacht hat sich inzwischen Herr Brabeck. Denn in der Schweiz und in weiten Teilen Europas bleibt Gentech-Food tabu. Zuletzt publizierte die Coop-Zeitung im Juli die Resultate einer Umfrage, die zeigte, dass 85 Prozent der Befragten den Verkauf von Gentech-Lebensmitteln gar nicht oder weniger gut fänden. Ähnlich gross ist die Ablehnung von gentechnisch veränderten Futtermitteln für Schweine, Hühner und Rinder.

Vor zehn Jahren war die Gentech-Lobby weit optimistischer, das zeigt auch ein Zitat des Novartis-CEO Daniel Vasella: Im November 1999 meinte er, «die Konsumenten werden die Vorteile genveränderter Produkte anerkennen». Irrtum, Herr Vasella. Der Grund: Genveränderte Tomaten oder Kartoffeln nützen nicht den Konsumentinnen und Konsumenten, sondern den Konzernen, die mit patentiertem Saatgut und den dazugehörigen Pestiziden und Düngemitteln verdienen.

Das Beispiel Gentech-Lebensmittel zeigt, es lohnt, sich zu wehren. Wir Konsumentinnen und Konsumenten können durchaus etwas bewirken, wenn wir uns mit dem Einkaufskorb in die Politik einmischen. Wenig Freude daran haben die Agromultis Syngenta, Monsanto und früher Novartis. Auf der Gewinnerseite stehen neben der Umwelt und uns selbst die Schweizer Bäuerinnen und Bauern. Im stetig härter werdenden Wettbewerb stellen sie dank garantiert gentechfreier Produktion Lebensmittel in hoher Qualität her, die auch im Export zunehmend gefragt sind.

Das fünfjährige Anbau-Moratorium, das Volk und Stände im Herbst 2005 verabschiedeten, genügt aber nicht. Zum einen muss die Schweiz auch in Zukunft für Gentech-Lebensmittel gesperrt bleiben. Und wir müssen uns dafür einsetzen, dass die Agro-Gentech-Industrie weltweit ins Taumeln kommt: keine Gentech-Futtermittel, keine Agro-Treibstoffe aus Monokulturen, keine Importe von Gentech-Food.  
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