erschienen im Tagblatt, 5. Mai 2003

Mobilität ist für uns alle lebenswichtig. Doch gleichzeitig richtet die ungezügelte Mobilität grosse Schäden an: Wenn wir heute vom Klimawandel sprechen, so hat dies zu einem guten Teil mit dem motorisierten Individualverkehr zu tun.

Gegenstrategien gibt es viele, eine allein bringt sicher nichts. Doch die Sonntags-Initiative zeigt einen Weg, der mit einer attraktiven Gegenleistung lockt: vier geruhsame Sonntage, die zeigen, dass Erholung auch ohne Auto möglich ist. Denn an Sonntagen ist kaum Berufsverkehr unterwegs - der übrigens von der Sonntags-Initiative ohnehin nicht betroffen wäre. Vielmehr geht es um den Freizeitverkehr, ein Segment, das seit einigen Jahren stark zunimmt. Die Sonntags-Initiative zeigt auf, wie stressfrei Sonntage eigentlich sein könnten: stressfrei für die Umwelt, für die Anwohnerinnen und Anwohner von Strassen und stressfrei vor allem auch für uns selbst. Die Sonntags-Initiative will Zeichen setzen: Wer entdeckt, dass es sich an vier Sonntagen gut ohne Auto leben lässt, überlegt sich vielleicht, an anderen Wochenenden und für seine Arbeit auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Velo umzusteigen. Diese Signalfunktion ist das Wichtigste an der Vorlage vom 18. Mai: eine andere Mobilität zu erleben. Wer jetzt Ja sagt, legt sich zudem nur auf vier Jahre fest. Dann können wir entscheiden, ob die jährlich vier Verschnaufpausen definitiv eingerichtet werden. Probieren wir etwas Neues. Gönnen wir uns mit einem Ja zur Sonntags-Initiative etwas mehr Luft am Wochenende!   ▲