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Am Spital und Pflegeheim Appenzell hat die erste Schülerin das Praktikum der Fachmatura absolviert
erschienen in Appenzeller Volksfreund, 2. August 2011

Carola Steiger mit der Bildungsbeauftragten Pia Hollenstein
Carola Steiger aus Gais im Gespräch mit der Bildungsbeauftragten Pia Hollenstein

Carola Steiger aus Gais war für neun Monate im Pflegeheim tätig, wo sie sich täglich um die Bewohner kümmerte. Damit hat sie die vierjährige Fachmittelschule in Trogen abgeschlossen und die Fachmaturität erreicht: ein neues und sehr attraktives Diplom im Gesundheitswesen.

«Die Arbeit mit alten Menschen und vor allem Demenzkranken ist anspruchsvoll und war zu Beginn oft auch stressend», sagt Carola Steiger rückblickend auf das vergangene Jahr. Dementsprechend sei aber auch der Lerneffekt sehr gross gewesen. Nebst den pflegerischen Aspekten zählt sie vor allem den Umgang mit den alten Leuten zum grossen Gewinn: «Man lernt das Alter schätzen.» Sie hat diesen Weg der Fachmittelschule eingeschlagen, weil sie nach der Sekundarschule bereits wusste, dass sie im Gesundheitswesen tätig sein möchte. Die ersten drei Jahre drückte sie die Schulbank. Der Unterschied zur gewöhnlichen Mittelschule bestand einerseits in mehreren Praktika, welche berufsspezifisch absolviert wurden. Andererseits haben Fachmittelschüler ein vorgegebenes Paket an Nebenfächern, welche ebenfalls auf den zukünftigen Beruf ausgerichtet sind. Im Bereich Gesundheit sind dies Biologie, Humanbiologie, Physik, Chemie, Psychologie und Philosophie.

Praktikum und Maturaarbeit
Diese drei Jahre gleichen der Ausbildung der früheren Diplommittelschulen. So sind die meisten Fachmittelschulen auch direkte Nachfolger von Diplommittel-schulen. Neu aber ist die Möglichkeit der Fachmatura. Diese setzt ein weiteres, viertes Jahr voraus, welches meist praxisbezogen gestaltet ist. Zusätzlich muss im vierten Jahr eine Maturaarbeit geschrieben werden. Die Anforderungen sind denen einer Maturaarbeit an Gymnasien ähnlich, jedoch muss ein praxisrelevantes Thema behandelt werden. Die Fachmatura ermöglicht das Studium an einer Fachhochschule, wie es auch mit der Berufsmatura und der gymnasialen Matura möglich ist.

Keine Theoretiker
Ziel der Fachmatura ist es denn auch, junge Menschen an der Fachmittelschule auf die Fachhochschule vorzubereiten. Der Grundgedanke dahinter ist folgender: für Berufe wie Physiotherapeut oder Hebamme, welche nur an einer Fachhochschule erlernt werden können, sollen vermehrt auch die Mittelschulabgänger eine praktische Vorbildung geniessen. Denn trotz den hohen theoretischen Anforderungen dieser Berufe sind die praktischen Kenntnisse ebenso wichtig und vorteilhaft. Da es am Gymnasium St. Antonius keine Fachmittelschule gibt, können Innerrhoder Jugendliche die Fachmittelschule an den Kantonsschulen am Brühl St. Gallen, Heerbrugg oder Trogen besuchen.

Vorteilhaft für alle
Für Carola Steiger ist dieser Weg genau der richtige: «Ich würde mich wieder für die Fachmittelschule entscheiden. Vor allem wegen den Praktika, denn vier Jahre nur Schule wäre mir zu langweilig.» Im Herbst beginnt sie den dreijährigen Bachelor–Lehrgang Ergotherapie an der Fachhochschule in Winterthur. Im Rucksack trägt sie das theoretische Wissen einer Matura, hat aber während eines Jahres in der Praxis gearbeitet, was sie gegenüber einer normalen Maturität um viele Erfahrungen reicher gemacht hat. Auch für das Spital und Pflegeheim Appenzell war die Praktikantin eine wertvolle Hilfe, wie die Bildungsbeauftragte Pia Hollenstein betont: «Carola war im Gegensatz zu Lehranfängerinnen einige Jahre älter und konnte für ein ganzes Jahr voll in der Praxis eingesetzt werden, ohne schulische Verpflichtungen.» Aufgrund der positiven Erfahrungen wird im Herbst die nächste Praktikantin der Kantonsschule Trogen den sechswöchigen Vorkurs beginnen, um anschliessend das neunmonatige Praktikum in Angriff zu nehmen.  
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