Platzhalter   Platzhalter Pia Hollenstein
POLITIK

Referate | Artikel | Buchbeiträge | Presse
Zurück zur Eingangsseite
Startseite

Medienkonferenz, Indoor-Cycling-Event, Move for Tibet, 6.11.04

Drei Jahre ist es her, seit ich auf einer Kultur- Trekkingreise zu Fuss den Mount Kailash in Tibet umrundete. Auf dieser Reise erlebte ich hautnah, welche Ausstrahlung die tibetische Kultur auch heute noch ausübt. Nicht nur auf die Tibeterinnen und Tibeter selbst, sondern auch auf Gäste aus dem Ausland.

Doch das kulturelle Erbe Tibets ist akut bedroht. Die Machthaber in Beijing lassen keinen Zweifel daran, dass sie die widerrechtlich und mit Gewalt angeeignete Nation auf alle Zeiten in den Staatsgrenzen behalten wollen. Ein gigantisches Eisenbahnprojekt, das Lhasa ans chinesische Schienennetz anbinden wird, soll die Besiedelung des Tibets mit dem chinesischen Mehrheitsvolk der Han noch schneller und radikaler ermöglichen.

Die Schweiz hat seit der Aufnahme Tausender von Tibet-Flüchtlingen in den siebziger Jahren eine besondere Beziehung zu dieser Bergregion. Abgesehen von Indien ist das tibetische Volk wohl in keinem anderen Land so verwurzelt wie in der Schweiz. Diese enge Verbindung verpflichtet auch. Sie verpflichtet die Schweiz, nicht ins allgemeine Lied einzustimmen, das China unkritisch als neuen Motor der Weltwirtschaft preist. Sie verpflichtet uns, in China nicht nur einen Absatzmarkt für unsere Maschinenindustrie und ein Potenzial für unsere Tourismusindustrie zu sehen, sondern nicht müde zu werden, auf die eklatante Verletzung der Menschenrechte hinzuweisen.

Die offizielle Schweiz muss konsequent bei jedem Besuch oder Arbeitsgespräch thematisieren, dass sie nicht akzeptiert, wie die chinesische Führung die Menschenrechte des tibetischen Volks, aber auch anderer innerchinesischer Minderheiten, seit Jahren verletzt. Der Bundesrat muss sich weiter für die Freilassung aller in chinesischen Gefängnissen einsitzenden politischen Gefangenen einsetzen. Das gilt insbesondere für den 11. Panchen Lama und Tenzin Delek Rinpoche – letzterem droht schon in wenigen Wochen der Vollzug der Todesstrafe, ein Skandal! Statt Gewalt und Unterdrückung braucht es endlich einen Dialog zwischen den Chinesen und den Tibetern, wie ihn der Dalai Lama schon längst anbietet. Nur so kann eine gewaltfreie Lösung der Tibetfrage weiterkommen. Der Bundesrat könnte diesen beschleunigen, indem er den Dalai Lama auf seinem Schweiz-Besuch im nächsten Sommer offiziell empfängt und ihm so die Ehre als spirituellen Führer des tibetischen Volks erweist. Weiter soll die Schweiz, vereint mit anderen Ländern, ihre UNO-Mitgliedschaft nutzen und eine Resolution einbringen, in der die Menschenrechtsverletzungen in Tibet und China verurteilt werden.

Auch finanzielle Hilfe, um die vom Zerfall bedrohten Kulturdenkmäler im Tibet zu erhalten oder um das sozial und wirtschaftlich vernachlässigte Gebiet zu fördern, sind notwendig. Doch im Prinzip hätte die Wirtschaftsmacht China Geld genug, um selbst dafür zu sorgen. Was fehlt ist der politische Wille. Und um diesen von der heutigen Konfrontation zu einer Kooperation zu bewegen, braucht es politischen Druck – auch vom Schweizer Bundesrat.

Mit dem Velofahren für Tibet will ich für einmal mit Muskeln statt mit Motionen politisieren. Und ich will zeigen, dass Politik auch lustvoll sein kann – und nicht nur etwas für Stubenhocker ist.

Link: www.tibet-auf-dem-saentis.ch  
Aktuelle Vorstösse und Wortmeldungen im Parlament
Aktuell


Informationen zu meiner Person
Portrait


Politische Schwerpunkte und Texte
Politik


Links zu Websites von mir nahestehenden Organisationen
Links


... und Seitenübersicht
Kontakt



Menschenrechte müssen Vorrang haben