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Drei erste Master-Abschlüsse in Geriatric Care
Kurzbeitrag an Graduierungsfeier, am 9.9.2011, WE’G Hochschule Gesundheit

Graduierungsfeier WE’G Hochschule Gesundheit
Sina Hauser, Daniela Ott-Keller und ich sind stolz, als erste in der Deutschschweiz heute den Master in Geriatric Care entgegennehmen zu dürfen. Nicht etwa, weil wir glauben, mit diesem Titel die Herausforderungen, die auf unsere Gesellschaft zukommen, ohne weiteres meistern zu können. Die Geriatriepflege wird aber in Zukunft einen grösseren Stellenwert bekommen und bekommen müssen. Dies ist unbestritten. Und diese ersten drei Master-Abschlüsse sind ein Indiz dafür.

In der Schweiz und in anderen Industrieländern leben wir zunehmend in einer Gesellschaft mit immer mehr Hochbetagten. Die Verlängerung der durchschnittlichen Lebenszeit gilt es primär als medizinische und soziale Errungenschaft zu würdigen. Damit werden Gesellschaft und insbesondere die in Medizin und Pflege Tätigen aber auch stärker gefordert. Die Multimorbidität vieler Hochbetagten und die zunehmende Informiertheit der Betagten über ihren eigenen Zustand verlangt nach adäquaten Antworten der Pflege. Die Entwicklung erfordert in Zukunft auch ein breiteres Fachwissen von den Pflegenden. Das bedeutet, dass wir individuelle und interprofessionelle Angebote kennen und wissen, wie sie zu implementieren sind. Dieses Fachwissen soll und wird zukünftig vermehrt evidenzbasiert begründet werden müssen. Für diesen hohen Anspruch haben wir während unseres Studiums Instrumente erhalten, die uns helfen werden, wissenschaftlich fundierte Angebote zu begründen, wobei der betagte Mensch immer im Zentrum steht. Zu dieser Befähigung hat unser Studium einen grossen Beitrag geleistet.

Wir haben auch Instrumente erhalten, um zukünftige Herausforderungen professionell anzugehen. Und die Arbeit hat sich gelohnt. Wir können nun dem Anspruch evidenzbasierter Pflege besser gerecht werden, unsere Erfahrungen differenzierter reflektieren und den Vorlieben der Betreuten besser gerecht werden.

Einige mögen sich fragen, weshalb ausgerechnet ein Masterstudium der Geriatric Care sinnvoll sei. Es hilft, solche Instrumente kennen zu lernen, sie in der Theorie anzuwenden und dies dann auch in der Berufspraxis zu tun. Schliesslich vermochte unser Geriatric-Care-Studium, auf die Essenz der Geriatriepflege, auf das Besondere und Ausserordentliche der Geriatriepflege zu fokussieren. Dass in der Gesellschaft, aber auch im Gesundheitswesen bezüglich Stellenwert der geriatrischen Pflege noch Nachholbedarf besteht, ist ebenfalls unbestritten.

So befasste sich meine Studienkollegin Daniela Ott-Keller in ihrer Masterarbeit mit dem zentralen Thema «Vom Wesen der geriatrischen stationären Langzeitpflege». Dass die Geriatriepflege den ihr gebührenden Stellenwert erhält, ist nicht nur ein Wunsch von uns drei, die heute den Geriatrie-Master erhalten, sondern unser Zukunftswunsch für unseren Beruf generell. Unser erworbenes Fachwissen soll auch in Zukunft Früchte tragen. Auch wenn es für mich persönlich nicht mehr viele Berufsjahre sein werden, ich konnte meinen Rucksack mit Wissen und Erfahrungen füllen, die mir für die Gestaltung meiner eigenen Wanderjahre nach der Pensionierung bestimmt nützlich sein werden.

Graduierungsfeier WE’G Hochschule Gesundheit
Ich bin auch zuversichtlich, wenn ich an die hoch motivierten jungen Menschen denke, die sich heute entschliessen, einen Beruf im Gesundheitswesen zu erlernen. Ich zitiere einen kurzen Ausschnitt einer Maturaarbeit, die eine Fachmittelschülerin während ihres Praxisjahrs – ihrem Maturajahr - bei uns im Pflegeheim Appenzell schrieb. Die Haltung der jungen Frau ist sehr ermutigend.

Die 20-jährige junge Frau schrieb:
«Abgesehen vom spannenden gesundheitlichen Wissen habe ich gelernt, das Alter zu schätzen, zu verstehen und mit alten Menschen umzugehen. Es ist faszinierend, dass das Altwerden auf uns alle zukommt und dennoch bei jedem so verschieden auftritt. Ich freue mich auf die Zukunft und hoffe, dass ich das Alter einmal mit offenen Armen empfangen und mit Stolz tragen werde.»
Damit es so kommen möge, dafür wollen wir drei Masterandi-Frauen unseren Beitrag leisten. Mit dem neu erworbenen Fachwissen und den neuen Fertigkeiten und Fähigkeiten werden wir gerne zupacken.

Ich schliesse mit einem Dank. Ein herzliches Dankeschön geht an Frau Lindenmann, unsere Studiengangsleiterin, und an alle Dozentinnen und Dozenten. Sie haben uns den Weg gezeigt, die Instrumente erklärt. Diese Werkzeuge im Berufsalltag anzuwenden – das ist jetzt unsere Aufgabe.  
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