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Ergänzungsleistungen sind gut investiertes Geld
Kolumne in Südostschweiz, 27. Mai 2015

Pensionierte haben viel Zeit, leben immer länger bei guter Gesundheit und verfügen über ein dickes Bankkonto – so stellt man sich hierzulande die Golden Agers gemeinhin vor. Doch längst nicht alle Alten leben derart unbeschwert. Immerhin jede und jeder achte im Pensionsalter lebt in Armut. Insgesamt beziehen in der Schweiz 185'800 alte Menschen Ergänzungsleistungen, wie Pro Senectute kürzlich vorrechnete. Besonders viele von ihnen leben im Tessin und in der Romandie, in Luzern und Basel.

Drei Viertel der Pensionierten, die Ergänzungsleistungen beziehen, sind alleinstehend. Monatlich stehen ihnen 1170 bis 2340 Franken zur Verfügung – was aber nicht reicht, Wohnung, Versicherung und übrigen Lebensunterhalt zu bestreiten. Vielen von ihnen fehlt eine Pensionskasse oder Angespartes. Denn sie haben zwar häufig ein Leben lang hart gearbeitet, aber vor allem im Haushalt und in der Kindererziehung. Entsprechend wenig Geld hatten sie verdient, konnten nichts auf die Seite legen und müssen heute mit schmalen Renten auskommen.

Neben den Bezügerinnen und Bezügern von Ergänzungsleistungen gibt es aber auch eine beträchtliche Grauzone: Jene Pensionierten, die zwar sehr knapp durch müssen und eigentlich einen Anspruch auf die Ergänzungsleistungen hätten, diese aber aus Scham nicht beziehen.

In der Öffentlichkeit wird häufig das Gespenst der Renten an die Wand gemalt, die nicht mehr finanzierbar seien. Diese Angstmache trägt dazu bei, dass ältere Menschen ihre Ansprüche auf Ergänzungsleistungen nicht einfordern. Dabei wird schon heute bei den Sozialversicherungen gespart: 2004 betrugen die gesamten Ausgaben in diesem Bereich 22,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts, 2013 nur noch rund 20 Prozent.

Geld, das der Staat als Ergänzungsleistungen ausgibt, ist nicht verloren, sondern kommt indirekt dem Staat wieder zugute. Einerseits helfen die Zuschüsse der Konjunktur. Denn wer wenig hat, spart nicht, sondern gibt es unmittelbar wieder aus: für Mieten, Konsum und Dienstsleistungen. Andererseits senken diese Zahlungen auch die Kosten von sozialen Institutionen. Ein regelmässiges, existenzsicherndes Einkommen verbessert das psychische Wohl und die Lebensqualität – was dazu führt, dass die Betroffenen seltener Angebote wie Ärzte oder Psychologinnen in Anspruch nehmen müssen.   
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