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Der Tod hält sich an kein Gesetz
Ist es ethisch gerechtfertigt, im Transplantationsgesetz eine allgemein gültige Todesdefinition zu verankern?

Diplomarbeit
im Rahmen des Master-Studienganges 2005-2007
Master of Advanced Studies in Applied Ethics (MAE)

aus der Einleitung:

Themenbegründung
Mit der Verabschiedung des Bundesgesetzes über die Transplantation von Organen, Geweben und Zellen (Transplantationsgesetz) ist erstmals eine allgemeine Definition des Tods in einem Gesetz festgeschrieben. Ich finde es bedenkenswert, dass sich die Politik in diesem sensiblen und sehr persönlichen Bereich für eine gesetzliche Definition des Tods entschieden hat. Sie lautet: «Der Mensch ist tot, wenn die Funktion seines Hirns einschliesslich des Hirnstamms irreversibel ausgefallen sind.» Mit dieser Formulierung soll nicht nur die Grundlage geschaffen werden für die nötige Feststellung des Zeitpunkts, wann ein Mensch als tot zu betrachen und zu behandeln ist, sondern diese Todesdefinition soll für alle gelten. Als Pflegefachfrau mit mehrjähriger Erfahrung auf Intensivpflegestationen frage ich mich unter anderem, ob es ethisch überhaupt vertretbar ist, dass die Politik sich anmasst, den Tod des Menschen zu definieren. Sie tut es nicht nur, um Organentnahmen an «Toten» zu legitimieren, sondern die Politik nimmt für sich das Recht und die Pflicht in Anspruch, den Zeitpunkt des Tods des Menschen grundsätzlich zu bestimmen. Dies tut sie mit der Begründung, es gebe nur einen Tod, und die Definition dessen müsse für alle gelten. Darin erkenne ich ein enormes Spannungsfeld. Ist es in einer pluralistischen Gesellschaft vertretbar, dass der Gesetzgeber eine für alle geltende Definition des Tods festlegt? Auch wenn ich persönlich das Hirntodkonzept akzeptiere, kann ich nachvollziehen, dass ein Teil der Gesellschaft dieses ablehnt.

These
Ich vertrete die These, dass es weder zulässig noch erforderlich ist, eine allgemein gültige Definition von Tod in ein Gesetz aufzunehmen. Fragen im Zusammenhang mit dem Tod werden je nach persönlicher Lebenserfahrung, kulturell-religiösem Hintergrund und Menschenbild individuell unterschiedlich beantwortet. Darauf hat ein liberaler Staat Rücksicht zu nehmen.

Die ganze Diplomarbeit können Sie hier herunterladen:
Der Tod hält sich an kein Gesetz (PDF, 277 KB)  
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