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Knochenarbeit statt Konferenzen
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, 17. Juni 2012

Demnächst tagen sie wieder, die Umweltminister, Staatspräsidentinnen und Regierungschefs aus aller Welt: In zwei Wochen findet in Rio de Janeiro die UNO- Konferenz über Nachhaltige Entwicklung statt. Rio+20 ist auch Anlass, eine Bilanz der Nachhaltigen Entwicklung der letzten 20 Jahre in der Schweiz zu ziehen.

Das Bundesamt für Statistik wollte es genauer wissen und rechnete nach (www.monet.admin.ch). Das Ergebnis ist zwiespältig und fällt in vielen Punkten ernüchternd aus. So stieg beispielsweise die öffentliche Entwicklungshilfe seit 1990 um 13 Prozent. Doch noch immer liegt die Schweiz mit 0,4 Prozent des Bruttonationaleinkommens deutlich unter dem von der UNO geforderten Wert von 0,7 Prozent. Die skandinavischen Länder und die Niederlanden zeigen mit Werten von über 0,8 Prozent, dass ein stärkeres Engagement durchaus verkraftbar ist.

Eine andere wichtige Zahl ist der ökologische Fussabdruck. Derzeit misst er hierzulande fünf Hektaren. Die Biokapazität der Schweiz beträgt aber nur 1,2 Hektaren pro Kopf. Wir leben somit deutlich über unseren ökologischen Verhältnissen, was sich im steigenden Import von fossiler Energie, Futtermitteln oder Rohstoffen illustrieren lässt.

Ein Schwerpunkt von Rio+20 ist der Wandel zu einer grünen Wirtschaft im Rahmen einer Nachhaltigen Entwicklung und der Armutsbekämpfung. Die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen und Energie in unserem Land zeigt, dass diese Botschaft noch längst nicht selbstverständlich ist.

Immerhin, Indizien für ein Umdenken sind sichtbar. Die Annahme der Zweitwohnungsinitiative zeigt, dass es eine Mehrheit für den echten Schutz der immer knapper werdenden Landschaft gibt. Und die vor einem Jahr beschlossene Energiewende könnte dazu führen, dass die Schweiz jetzt endlich mutige Schritte für eine breite Anwendung neuer erneuerbaren Energien und die Umsetzung der Energieeffizienz unternimmt.

Doch unter dem Strich müssen wir uns wohl oder übel damit auseinandersetzen, dass auch die Effizienz an ihre Grenzen stösst. Dann bleibt uns die Suffizienz – oder, ganz profan, die Genügsamkeit. Was altbacken und langweilig tönt, könnte durchaus ihren Reiz haben: Die Umgebung erkunden statt Interkontinentalflüge buchen, Autos teilen oder aufs Velo umsteigen, saisonal einkaufen. Das ist nicht so attraktiv wie globale Konferenzen, aber klimawirksam – sofort.  
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