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Feinstaub bleibt ein dringendes Problem
Kolumne in Südostschweiz am Sonntag, 29. März 2015

Saubere Seen, bessere Luft, ein hoher Recyclinganteil beim Siedlungsabfall: Die Schweiz hat in den letzten Jahren punkto Umweltschutz Fortschritte gemacht. Doch es gibt Schattenseiten. Ein Problem, dass nach wie vor akut ist, betrifft den Feinstaub. Der sogenannte PM10 besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von weniger als 10 Tausendstelmillimetern, was etwa einem Zehntel des Durchmessers eines menschlichen Haars entspricht. Viermal kleiner ist PM2.5. Die beiden Partikelarten unterscheiden sich auch in ihrer Wirkung: Während PM10 die Lungen vor allem reizt, dringt PM2.5 in die feinen Lungenbläschen, die sogenannten Alveolen, ein und kann in der Folge Krebs und Herzinfarkt begünstigen.

Die Schweiz kennt heute Grenzwerte für die grösseren PM10. Sechs von zehn Schweizerinnen und Schweizer leben in Regionen, wo der Tagesmittelwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft unterschritten wird. Nicht schlecht also, aber für eine Entwarnung ist es zu früh. Erst recht zu früh ist es, das Dossier PM2.5 zu den Akten zu legen. Denn die Belastung liegt über den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Werten. Auch der Gehalt von Russ, der viel PM2.5 enthält, liegt hierzulande um den Faktor 10 zu hoch.

Die Partikel entstehen einerseits bei der unvollständigen Verbrennung von Treib- und Brennstoffen oder auch in der Atmosphäre aus Gasen wie Stickoxiden und Ammoniak. Besonders schädlich sind die sehr kleinen, krebserzeugenden Russpartikel. Dass die Werte so hoch liegen, hat zahlreiche Ursachen. Da ist einmal der Verkehr. Neue Busse, PW und Lastwagen müssen zwar mit Partikelfiltern ausgerüstet sein, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Doch die alten Fahrzeuge werden noch jahrelang unterwegs sein. Und die Verkehrszunahme macht einen Teil des technisch erzielten Erfolgs wett. Viel Feinstaub stossen auch Kleinstfeuerungen aus, wenn nicht nur trockenes Naturholz, sondern Abfall und Altholz verbrannt wird. Schliesslich fahren in der Landwirtschaft zehntausende Traktoren mit konventionellem Dieselmotor herum.

Die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL) schlägt Grenzwerte für PM2.5 vor und nennt zahlreiche Massnahmen. Das könnte teuer werden. Doch Gesundheit darf uns durchaus etwas kosten – jenseits der Krankenkassenprämie.  
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