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Gleichstellung heisst auch Risiko-Minimierung
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, Juli 2011

Bloss 46 der 907 Geschäftsleitungsmitglieder der 100 grössten Schweizer Unternehmen sind weiblich. An der Spitze eines Konzerns steht hierzulande gar nur in vier Fällen eine Frau. Immerhin, es kommt Bewegung in die verkrusteten Strukturen. Untersucht man die 2010 neu hinzugekommenen Geschäftsleitungsmitglieder, liegt der Frauenanteil bereits bei 13 Prozent.

In der Wirtschaft geht es langsam aber sicher vorwärts mit der Gleichstellung. Noch braucht es einen starken und lang anhaltenden Effort mit Kinderbetreuungsangeboten und Teilzeitstellen, um solche Karrieren überhaupt erst möglich zu machen.

Und wie stehts um die Gleichstellung in der Politik? Die Schweiz wird von vier Bundesrätinnen und bloss drei Bundesräten regiert. Ende gut, Gleichstellung gut? Für ein Zurücklehnen ist es viel zu früh. Denn in den Schweizer Kantons- und Stadtparlamenten und in fast allen Regierungen dominiert nach wie vor unübersehbar eine Männermehrheit.

Macht es tatsächlich einen Unterschied, ob Frauen oder Männer Entscheide fällen? Wollen wir nicht einfach den fähigsten Politikerinnen und Wirtschaftsexperten den Vortritt lassen?

Selbstverständlich sollen grundsätzlich die Besten ans Ruder. Doch was heisst schon gut? Wer definiert Qualität? Was die fast ausschliesslich männlichen Spitzen der weltweiten Bank- und Versicherungskonzerne anrichten, hat die Finanz- und Wirtschaftkrise vor drei Jahren in aller Deutlichkeit gezeigt. Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn wir die Schweizer Energiepolitik analysieren. Stark beeinflusst von den mächtigen, männlich geführten Stromkonzernen behandelte die Politik hierzulande Erneuerbare und Energieeffizienz mit Ignoranz. Jetzt endlich hat der Bundesrat erkannt, dass diese Technologie eine Sackgasse ist. Vielleicht ist es überinterpretiert. Aber dass just eine Landesregierung mit Frauenmehrheit den Atomausstieg verkündete, ist schon bemerkenswert.

Frauen denken eher über das Tagesgeschäft hinaus. Studien zeigen auch, dass Frauen im Finanzwesen zurückhaltender sind, wenn es um das Eingehen von Risiken geht. In dieser hochkomplexen Welt brauchen wir weniger Rambos, dafür mehr Menschen, die mit Risiken intelligent umgehen. In den Nationalratswahlen im Herbst können wir unseren Beitrag zur Risiko-Minimierung leisten.  
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