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Die grünste Energie wird gar nicht produziert
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, April 2011

Noch immer ist die Lage in Japan unklar, die Folgen unabsehbar. Womöglich müssen weitere Landstriche evakuiert, noch mehr radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer geleitet werden. So tragisch die Katastrophe in Japan ist, die Energiediskussion in vielen Ländern ist wieder in Schwung gekommen.

Auch hierzulande hat Fukushima einiges in Bewegung gebracht. Die Atomenergie hat ihren Glanz verloren, und zwar bis weit ins bürgerliche Lager hinein. Ich will nicht frohlocken, denn die Ursache ist traurig genug. Aber es besteht zumindest die Hoffnung, dass wir diesmal die Lehre ziehen und den Ausstieg aus einer Technologie wählen, die ganz offensichtlich nicht beherrschbar ist.

Der Bau eines allfälligen neuen Schweizer Atomkraftwerks soll um einige Jahre verschoben werden, räumt selbst der Bundesrat ein. In dieser Zeit soll geprüft werden, wie Fotovoltaik, Wind, Biomasse und Wasser die 40 Prozent unseres Stromverbrauchs erzeugen können, welche die fünf AKW heute produzieren. Es ist vorstellbar, dass in drei Jahren die bürgerlichen Energie-Wendehälse wieder mit der Statistik winken und darauf verweisen, dass diese Kompensation noch in keiner Weise vorangekommen ist. Und womöglich werden sie darauf pochen, dass wir eine Laufzeitverlängerung und neue AKW brauchen.

Doch zum einen ist die Energiewende nicht im Handumdrehen zu schaffen, sondern wir brauchen Investitionen in die Erneuerbaren – und zwar sofort. Noch wichtiger ist aber ein zweiter Effort: Es ist höchste Zeit, den Stromfressern den Garaus zu machen. Aber das Energiesparen, heute attraktiver «Energieeffizienz» genannt, hat einen Makel: Es tönt nach knausern statt nach konsumieren, nach Rappenspalten statt nach Millionenerträgen. Das schmeckt der Energieindustrie nicht.

Die KMU hingegen müssten sehr wohl ein ureigenes Interesse daran haben, dass Häuser, Geräte und Motoren auf Effizienz getrimmt werden. Denn sie sind es, die den Kühlschrank verkaufen können, der nur noch einen Drittel so viel Strom verbraucht wie der zehn Jahre alte Apparat. Sie dämmen Wände und Dächer. Und sie optimieren die Druckluftanlage und halbieren auf einen Schlag die benötigte Energie. KMU gehören aber auch als sanierte Betriebe zu den Gewinnern einer Effizienzstrategie: Strom und Wärme ist bei vielen Unternehmen ein beachtlicher Ausgabenposten. Die günstigste und grünste Energie bleibt jene, die wir gar nicht produzieren müssen.  
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