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Voll auf der Grünen-Linie
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, Dezember 2008

Jetzt regiert sie wieder mit, die offizielle SVP. Nicht mit einem halben oder mit zwei, aber doch mit einem Bundesrat. Wie der notorische Provokateur Ueli Maurer mit dem Kollegialitätsprinzip zu Rank kommt, muss sich erst noch zeigen. Doch allzu betulich darf er sich nicht gebärden, sonst verprellt er sein Wahlvolk. Und das hofft doch auf einen Bundesrat, der zeigt wo der Bartli den Most holt.

Doch die SVP-Basis könnte sich täuschen. Denn was vor der Wahl niemand für möglich gehalten hätte, der Zürcher Politbauer ist in seinem Herzen ein Grüner. Die Grünen hatten - weil sie wirklich mitregieren möchten - einen eigenen Bundesratskandidaten lanciert. Doch – auch wenn er es selbst noch nicht gemerkt haben sollte - insbesondere sicherheitspolitisch ist Ueli Maurer ein verkappter Grüner. Das beweist schon sein erster Ausspruch zu seinem neuen Amt im Militärdepartement: Er wolle die Schweizer Armee «zur besten der Welt» machen. Was uns Maurer damit sagen wollte, aber so nicht konnte: Sein Ziel ist, eine möglichst nachhaltige Schweizer Armee zu modellieren. Eine Armee also, die ökologisch ausgerichtet, sozial verträglich und wirtschaftlich optimiert ist. Wie die Grünen weiss auch Ueli Maurer schon lange:
  • Ökologisch ausgerichtet ist eine Armee, wenn sie weder Flug- noch Schiesslärm verursacht, keine liechtensteinischen Wälder in Brand schiesst und keine Munition im Thunersee versenkt.
  • Sozial verträglich ist eine Armee, wenn sie nicht vorgaukelt, es sei in absehbarer Zeit eine militärische Konfrontation zu erwarten, auf die man sich einzustellen habe.
  • Wirtschaftlich optimiert ist eine Armee, wenn sie statt jährlich einer Milliarde keinen einzigen Franken verpulvert.
Kurz, schon bald wird Ueli M. verkünden können, «L’armée suisse n’existe pas».

Als erster Schritt auf dem Weg zur weltbesten, weil abgeschafften Armee kündigte Maurer konsequenterweise an, sein Departement von jenem Bereich zu befreien, der auch in Zukunft Sinn macht: «Der Sport ist aus dem VBS auszugliedern», fordert der neue Bundesrat. Gut so. Denn das Bundesamt für Sport, das Adolf Ogi anno dazumal ins VBS transferiert hatte, um sich im Minidepartement nicht allzu sehr zu langweilen, hat dort keine Zukunft. Auch in der Zeit nach der Auflösung der Armee werden uns Fussballmeisterschaften, Doping und die anderen wichtigsten Nebensachen der Welt erhalten bleiben. Ueli Maurer, der erste Bundesrat ohne Departement, wird dannzumal viel Zeit dafür haben.  
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Ueli Maurer ein verkappter Grüner?