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Gentech-Moratorium: Die Verlängerung hat gute Chancen
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, 7. Juni 2009

Selten genug wird hierzulande eine Volksinitiative angenommen. Doch am 27. November 2005 war es wieder so weit: 55,7 Prozent der Stimmenden nahmen die Gentechfrei-Initiative an und entschieden sich damit für ein Moratorium für den kommerziellen Anbau von genmanipulierten Lebensmitteln in der Schweiz.

Um der Bevölkerung und der Politik neue Entscheidungsgrundlagen zu geben, lancierte der Schweizerische Nationalfonds ein breites Forschungsprogramm zum Thema. Die vom Volk verordnete Denkpause in Sachen Gentech-Food dauert bis 2010, zu kurz, als dass alle Forschungsergebnisse schon vorliegen können. Der Bundesrat schlägt deshalb eine Verlängerung des Moratoriums um drei Jahre vor.

Ein überzeugendes Vorgehen. Doch FDP und CVP nahmen sich nicht einmal die Mühe, an der Vernehmlassung teilzunehmen. Und die angebliche Bauernpartei SVP lehnt die Verlängerung als «unnötig» ab.

Dabei ist klar, dass die Schweiz als Anbaugebiet für Gentech-Nutzpflanzen denkbar ungeeignet ist: Unsere Kleinräumigkeit steht im Kontrast zu Gentech-Monokulturen. Vor allem aber würde die Schweizer Landwirtschaft den guten Ruf ihrer Produkte aufs Spiel setzen. Nicht mit tiefen Preisen, sondern mit exzellenter Qualität können wir auf internationalen Märkten punkten.

Die Schweizerinnen und Schweizer sind mit ihrer weit verbreiteten Skepsis gegenüber der neuen Technologie nicht allein. In ganz Europa entstehen Regionen, wo Gentech-Saatgut verboten ist. Schon in 22 EU-Ländern und 6 nicht-EU-Ländern existieren solche Zonen, monatlich werden es mehr. An einer internationalen Konferenz zu diesem Thema Mitte April in Luzern wurde bekannt, dass sich die Zahl gentechfreier Regionen innert zweier Jahre fast verdoppelt hat: Mittlerweile sind mehr als 230 Regionen und 4200 Gemeinden dabei. An der Konferenz wurde deshalb konsequenterweise ein europaweites Anbaumoratorium gefordert. Mit dem Entscheid der deutschen Regierung, die manipulierte Maissorte MON-810 zu stoppen, erhält diese Forderung weiteren Auftrieb.

In diesen Tagen wird die Antwort des Bundesrats auf die Vernehmlassung zur Moratoriumsverlängerung erwartet. Ein allfälliges revidiertes Gesetz müsste noch vom Parlament gutgeheissen werden. Auch wenn die Parteispitzen von FDP, CVP und SVP bocken: Angesichts der deutlichen Stimmung in der Bevölkerung hat ein bis 2013 verlängertes Anbaumoratorium im National- und Ständerat eine gute Chance.  
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