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Auch der Dackel verdient einen guten Halter
Kolumne in www.suedostschweiz.ch, 14. Februar 2007

Des Menschen liebster Freund ist zahlenmäßig zwar die Katze, aber gleich danach kommt in der Schweiz mit 450'000 Exemplaren der Hund. Sein Ruf allerdings hat in den letzten Jahren massiv gelitten: Der tödliche Vorfall in Zürich und verschiedene Beissattacken haben dazu geführt, den Vierbeiner unter Generalverdacht zu setzen.

Dabei ist es nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz aller Hunde, die gefährlich werden. Und wenn, dann liegt es meist an ihren Haltern, die ihr Tier schlecht erzogen haben oder nicht seinen Bedürfnissen entsprechend halten. Die tragischen Vorfälle haben inzwischen auch den Bundesrat aufgeschreckt. Die neue Tierschutzverordnung sieht vor, dass alle Halter, die sich ein neues Tier anschaffen, eine theoretische Prüfung ablegen müssen, und später mit dem Tier noch ein praktisches Examen. Seit Anfang 2007 gilt zudem die Chip-Pflicht. Und schon im letzten Frühsommer wurde die Meldepflicht für Hundebisse und besonders aggressive Tiere sowie ein Zuchtverbot für als aggressiv bekannte Tiere eingeführt.

Verschiedenen Kantonen und Gemeinden genügt das allerdings nicht. Zürich etwa hat entschieden, dass verschiedene potenziell gefährliche Hunde nur noch an Leine und mit Maulkorb ausgeführt werden dürfen. Besteht der Hund eine Wesensprüfung, werden sie von diesem Zwang befreit. Andere Kantone etwa in der Romandie haben ein komplettes Verbot für die Neuanschaffung oder Züchtung solcher Hunde erlassen.

Der Leinenzwang mag in der Stadt und im öffentlichen Verkehr Sinn machen. Das Schritttempo des Menschen wird für größere Hunde aber auf die Dauer zur Qual. Wenn schon ein Leinenzwang eingeführt wird, müssten die Gemeinden großzügig Flächen ausweisen, wo sich Hunde frei bewegen können. Ansonsten fristen diese Tiere buchstäblich ein Hundeleben.

Doch wie sinnvoll sind Lösungen auf kantonaler oder gar kommunaler Ebene? Was passiert, wenn Hündeler die Nachbargemeinde überschwemmen, weil nur dort eine Grünfläche mit Freilauf für Hunde zur Verfügung steht? Und ziehen liberale Gemeinden dann Hundehalter an mit der Folge, dass die Tiere tatsächlich zu einer Belastung werden?

Die bereits umgesetzten und im Tierschutzgesetz geplanten Vorschriften genügen, um das Risiko von Hundeattacken stark zu reduzieren. Schärfere Regeln, wie sie im schönsten Kantönligeist erfunden werden, sind kompliziert, verwirren und somit überflüssig. Denn besonders die Halterprüfung wird dafür sorgen, dass überforderte und unfähige Hundehalter von ihrem Hobby ausgeschlossen werden, was etlichen Tieren, also auch Pudeln und Dackeln, viel Leid ersparen wird.  
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